Mit dem Artikel “Kassen verweigern Psychotherapie” wird über die schwierige Lage mancher gesetzlich Versicherter berichtet, die eine Psychotherapie in Anspruch nehmen möchten ...

Krankenkasse zahlt nicht?

Mit dem Artikel “Kassen verweigern Psychotherapie” wird im Internet über die schwierige Lage mancher gesetzlich Versicherter berichtet, die eine Psychotherapie in Anspruch nehmen möchten.

Hiernach lehnten Krankenkassen zunehmend Anträge auf Übernahme der Kosten für notwendige ambulante Psychotherapien im Rahmen der Kostenerstattung ab, obwohl die Regelungen im Sozialgesetzbuch V (SGB V) § 13 Abs. 3 völlig eindeutig seien. “Anscheinend stehen die Kassen unter Druck…”, so Kerstin Sude von der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung e.V. Mit fragwürdigen Argumenten und teilweise nicht zulässigen, die Kassenmitarbeiter nicht tätigen dürfen und können, werde argumentiert. Der DPtV liegen, so der Artikel weiter, eine Reihe von anonymisierten Berichten aus ganz Deutschland vor. So werde z.B. ein Antrag abgelehnt mit der Anmerkung, die Wartezeit sei hinnehmbar, obwohl eine Dringlichkeitsbescheinigung sowohl vom behandelnden Hausarzt als auch vom Psychotherapeuten vorliege. Außerdem sehe die gesetzliche Regelung einen Notfall nicht als Voraussetzung für ein Kostenerstattungsverfahren vor. Oder es werde behauptet, bei benannten anderen Psychotherapeuten gebe es freie Therapieplätze, was nicht der Wahrheit entspreche. In mehreren Beispielen werde auch auf stationäre Einrichtungen verwiesen, obwohl dort in der Regel die Behandlung teurer sei und der Grundsatz: ‘ambulant vor stationär’ gebrochen werde.

Die Krankenkasse zahlt Psychotherapie nicht oder die Wartezeiten sind zu lang sind und es eilt, was also tun?

Es gibt immer einen Weg!

Machen Sie zunächst den ersten Schritt vor dem zweiten

und schauen Sie sich Ihr Anliegen genau an: überprüfen Sie selbst oder mit meiner Unterstützung, ob eine der Therapieformen, die von Kassen üblicherweise übernommen werden, überhaupt sinnvoll ist! Brauchen Sie eine Verhaltenstherapie, eine Analyse oder Gestaltherapie? Macht das überhaupt Sinn? Oder hilft in Ihrer Situation eher eine systemische, eine Familientherapie oder Hypnosetherapie?

Hier ein Beispiel aus meiner Telefon-Praxis:

Ein Anrufer schilderte mir seine massiven, langjährigen Probleme mit seinem 9-jährigen Sohn, die ihn sehr belasteten und bereits zu psychosomatischen Beschwerde bei ihm geführt hatten. Er hatte jahrelang (!) versucht, diese Probleme allein (ohne seinen Sohn) mithilfe einer Verhaltenstherapie in den Griff zu bekommen. Leider ohne Erfolg. Nun entschied er, eine für ihn neue Therapie-Form, die systemsiche, auszuprobieren. Eine gute Enscheidung, denn m.E. ist beim seinem beschriebenen Anliegen eine systemische Familientherapie das einzige, was dauerhaft zu Erfolg führen kann. Allerdings war er der Annahme, seine Kasse werde systemische Familientherapie bezahlen. Nachdem ich ihn darüber aufklärte, dass die systemische Schule noch nicht von Kassen getragen wird, er also seine Sitzungen selbst bezahlen müsse, verlor er das Interesse. Er zieht es mit anderen Worten vor, weiterhin Jahre zu verschenken, Zeit und Mut, Kraft und Zuversicht, solange es die Kasse bezahlt.

ALTERNATIVEN

1. Im Praxis-Beispiel: Systemische Beratung

einzeln und später gemeinsam mit seinem Sohn und weiteren Familienmitgliedern, je nach Bedarf. Dauer grob geschätzt ca. 6-8 Sitzungen. Für ein kleineres Budget als das, was für den nächsten Kurzurlaub geplant ist! Wenn man sich vorstellt, welch positive Auswirkungen dies auf die Problemkonstellation und das Leben aller Beteiligten haben würde, wieviel Leid und künftige Probleme damit verhindert werden könnten, ist diese Entscheidung nur sehr schwer nachvollziehbar.

2. Das Gesundheitscoaching kleinerer Krankenkassen

Einige kleinere Krankenkassen bieten ihren Versicherten, die bereits an einer psychischen Erkrankung leiden, die Möglichkeit, durch das Systemische Gesundheitscoaching im Gesundheitswesen zeitnah Hilfe und Unterstützung zur Selbsthilfe zu bekommen. Hierbei erfolgen in der Regel zehn persönliche Termine. Der Fokus liegt auf Ihrer Erkrankung, der schnellen Stabilisierung und der nachhaltigen Verbesserung Ihres Wohlbefindens. Zeitnah. Zu diesen Krankenkassen zählen derzeit vor allem die BKK´s und IKK´s. (Quelle http://www.systheb.de/9.html). Psychologische Coaching- oder Beratungsleistungen sind nicht bei allen, jedoch bei vielen Beschwerdebildern gut vergleichbar mit Psychotherapie und sehr hilfreich. Krankenkasse zahlt Psychotherapie nicht? Stimmt also nicht ganz!

3. Selbstzahler werden – sie können es sich leisten!

Eine psychische Erkrankung liegt häufig nicht vor. Weit verbreitet sind Befindlichkeitsstörungen, die sich im Lauf des Lebens entwickeln oder Reaktionen auf neuartige Situationen, auf die man nicht eingestellt ist, mit denen man noch keine Erfahrung sammeln konnte und die deshalb ungewöhnlich belastend sind und verunsichern. Ein Berater oder Coach an der Seite kann hier vieles deutlich erleichtern helfen. Die Kosten halten sich bei lösungsorientierten Verfahren wie der systemischen Schule und Hypnosetherapie sehr in Grenzen. Durchschnittlich 6-8 Sitzungen liegen bei ca. 512,00 – 752,00 Euro. Weniger als der nächste Kurzurlaub. Mit ungeahnt hohem Nutzen.

4. Bestimmungen der eigenen Kasse genau durchlesen

Hier steht z.B. welche Wartezeiten Sie in Kauf nehmen müssen, wieviele Psychotherapeuten eine Ablehnung binnen der nächsten 3-6 Monate ausgesprochen haben müssen bis ein schnell verfügbarer Heilpraktiker für Psychotherapie bezahlt wird und weiteres. Prüfen Sie dies genau und belegen Sie Ihren persönlichen Fall.

Sollten Sie aktuell nicht die Kraft haben, sich zu engagieren, nehmen Sie meine Recherche-Hilfe in Anspruch. Die Kosten hierfür halten sich in Grenzen.

Krankenkasse zahlt Psychotherapie nicht? Wie Sie sehen, es stimmt nicht immer und es gibt Alternativen.